Pressemitteilung zum Internationalen Frauentag 8.März 2022
Frauenhausmitarbeiterinnen fordern ein Ende der Überlastung, Unterbezahlung und Geringschätzung im Sozial- und Erziehungsdienst
Wir Mitarbeiterinnen vom Frauenhaus für die Region Main-Rhön in Schweinfurt solidarisieren uns mit den Beschäftigten im Sozial -und Erziehungsdienst. Sorgearbeit bzw. Care-Arbeit – das bedeutet das Kümmern umeinander, das Pflegen für einander, für sich und die Gesellschaft – ist ein Grundpfeiler des Zusammenlebens. Nach wie vor wird diese Sorgearbeit überwiegend von Frauen geleistet, die in Kindergärten, Kitas, Einrichtungen der Jugendhilfe, sowie den damit befassten Ämtern unterbezahlt arbeiten. Nicht trotz, sondern gerade wegen der Erfahrungen der letzten zwei Jahre möchten wir an diesem Weltfrauentag deutlich machen: Eine Krise erleben wir Sorgearbeiterinnen schon lange, nicht erst seit der Coronapandemie. Wir wollen nicht zurück zur „Normalität“. Denn soziale Missstände und Ungleichheiten waren schon vor der Pandemie präsent und haben sich nur noch weiter verschärft. Wir fordern einen Wandel. Sorgearbeit für Kinder, für Benachteiligte, für Gehandikapte, für Alte und Kranke muss durch bessere Tarife und nachhaltige Maßnahmen zur Arbeitsentlastung der Beschäftigten spürbar aufgewertet werden. Frauen müssen von ihren Gehältern ihre eigene Existenz sichern können. Die Diskriminierung in der Bezahlung und Wertschätzung von Frauenarbeitsplätzen muss aufhören.
Foto: Frauenhaus Schweinfurt
Text: Sabine Dreibholz, Fachliche Leiterin Frauenhaus Schweinfurt
Von links nach rechts: Sarah Schmitt (Verwaltung), Erna Brodt (Frauenbereich), Dagmar Flakus (Geschäftsführung), Sabine Dreibholz (Fachliche Leitung), Simone Teschner (Hauswirtschaft, Viktoria Spomer (Mädchen/ Jungenbereich), Johanna Barthel (Praktikantin), Alona Isheim (Frauenbereich/proaktive Beratung). Es fehlt Beate Erhart (Mädchen/Jungenbereich)